Die Geschichte von PHP

PHP/FI

1995 entwickelte der erst 17jährige Däne Rasmus Lerdorf unter dem Namen PHP/FI ein Set von Perlskripten zur Erfassung der Zugriffe auf seine Website. Diese sogenannten "Personal Home Page (Tools) / Forms Interpreter" setzte er später noch einmal in C um, denn schon bald wurde weitaus mehr Funktionalität benötigt - wie beispielsweise die Kommunikation mit Datenbanken - als die ursprüngliche Perlprogrammierung je leisten konnte. PHP/FI kannte Variablen, konnte Formularinhalte interpretieren und besaß eine Perl-ähnliche Syntax, die allerdings noch relativ inkonsistent war.

Lerdorf entschied sich, den Quellcode von PHP/FI im Sinne der Debian Free Software Guidelines freizugeben. Damit war der Weg für die einfache Entwicklung dynamischer Websites frei.

Im November 1997 wurde PHP/FI 2.0 offiziell freigegeben; nach eigenen Angaben kam die Software auf ca. 50.000 Sites zum Einsatz kam. Obwohl bereits mehrere Entwickler am Quellcode mitarbeiteten, leistete nach wie vor Lerdorf den Löwenanteil der Arbeit. PHP/FI 2.0 wurde kurz darauf durch die erste Alphaversion von PHP3 abgelöst.

PHP 3

Im gleichen Jahr starteten Andi Gutmans und Zeev Suraski eine Kooperation mit Rasmus Lerdorf. Auf der Basis von PHP/FI 2.0 aufbauend kündigten sie PHP 3.0 als offiziellen Nachfolger an, denn die bestehende Leistungsfähigkeit von PHP/FI 2.0 hatte sich vor allem im Bereich von eCommerce-Applikationen als nicht ausreichend erwiesen. Die neue Sprache sollte unter einem neuen Namen veröffentlicht werden; vor allem deswegen, um die im alten Namen implizierte "eingeschränkte persönliche Nutzung" zu entfernen. Man einigte sich auf PHP, das - ganz im Stille des GNU-Projektes - einfach für "Hypertext Preprocessor" steht. PHP 3.0 wurde im Juni 1998 nach einer neunmonatigen öffentlichen Testphase offiziell freigegeben.

PHP3 überzeugte vor allem durch seine Erweiterungsmöglichkeiten, der soliden Infrastruktur, der Möglichkeit einer objektorientierten Syntax sowie der Unterstützung der gängigsten Datenbanken. Dutzende von Entwicklern sahen diese Stärken und beteiligten sich mit neuen Modulen an PHP3. Möglicherweise war gerade die Zusammenarbeit von vielen Entwicklern einer der Gründe für den gewaltigen Erfolg von PHP. Ende 1998 wurde PHP von einigen Zehntausend Benutzern verwendet. Die Installationen von PHP deckten dabei schätzungsweise 10% alle Websites im Netz ab.

PHP 4

Kurz nach dem offiziellen Release von PHP3 begannen Gutmans und Suraski bereits, den Kern von PHP umzuschreiben. Die Leistung komplexer Applikationen sollte gesteigert werden und der Basiscode sollte modularer werden. Mitte 1999 wurde die neue PHP-Engine unter dem Namen "Zend" (gebildet aus den Vornamen Zeev und Andi) erstmalig eingeführt. Ein Jahr später konnte PHP 4.0 offiziell freigegeben werden. Basierend auf der "Zend"-Engine glänzte diese Version neben ihrer stark verbesserten Leistung vor allem durch ihre Unterstützung verschiedenster Webserver, HTTP-Sessions, Ausgabepufferung und vielen neuen Sprachkonstrukten.

PHP 4.0 wird von hunderttausenden von Entwicklern erfolgreich eingesetzt. Mit mehreren Millionen Installationen (schätzungsweise 20% aller Websites) ist PHP damit eine der erfolgreichsten Entwicklungen im dynamischen Internet.

Die Arbeit an der Spezifikation und der Verbesserung der "Zend"-Engine als Basis für die neuen Leistungsmerkmale von PHP 5.0 hat bereits begonnen.