I. Grundlagen der HTML-Sprache

Die Informationsstruktur
Allgemeine Charakteristika
Das World Wide Web ist ein globales Hypertext-Informationsystem, ein weltumspannendes "Gewebe" von Dokumenten, die wiederum auf andere Dokumente verweisen.

Informationen können über das eindeutige Adressierungsverfahren des Internet über die ganze Welt miteinander verbunden werden: Von einem Rechner in Stuttgart können Sie genau so gut einen Verweis, einen sogenannten "Link", auf einen Rechner in Frankfurt oder Karlsruhe wie auf einen Computer in Schweden, den USA, Südafrika oder Israel setzen.

Das WWW wird dadurch zu einer globalen Informationsdatenbank, in der jeder, der einen Internet-Zugang hat, nach Informationen suchen kann.

1. Die Informationsstruktur im WWW

Die Kommunikation im World Wide Web funktioniert mittels einer " Client- Server Architektur", die im wesentlichen aus drei verschiedenen Elementen besteht:

  1. URL (Uniform Resource Locator)
  2. HTTP (HyperText Transfer Protocol)
  3. HTML (HyperText Markup Language)

Der URL erlaubt die eindeutige Identifizierung einer Informationsquelle, ist quasi die Internet-Adresse eines bestimmten Dokumentes, das sich in einem ganz bestimmten Land auf einem ganz bestimmten Rechner in einem ganz bestimmten Verzeichnis mit einem ganz bestimmten Dateinamen befindet. Das Konzept des URLs läßt sich am besten anhand eines Beispiels erläutern:

http://www.ekd.de/projekt/projekt.html
Der erste Teil dieses URLs, http: bezeichnet die Art des Übertragungsprotokolls, also HTTP (HyperText Transfer Protocol), das Übertragungsprotokoll für World Wide Web. Der zweite Teil, //www.ekd.de, gibt den Namen des Servers, die Domain an, der angesprochen werden soll. Der Protokollteil endet mit einem Doppelpunkt, der Serverteil beginnt mit zwei Schrägstrichen (Slashes).

Der dritte Teil, /projekt/projekt.html, beschreibt den Pfad zu der entsprechenden Datei. Dieser Teil beginnt mit einem Schrägstrich und auch die einzelnen Teile des Pfadnamens werden durch Schrägstriche getrennt. Unser Beispiel-URL verweist also auf die Datei projekt.html im Verzeichnis /projekt.

Das HyperText Transfer Protocol (HTTP) ist ein Mechanismus, mit dem im World Wide Web Dokumente gesendet und empfangen werden. Hier kommt die Client-Server-Struktur des WWW zum tragen: der Client (der Browser auf einem Rechner eines beliebigen Anwenders im WWW) sendet eine Informationsanfrage zum Server, auf dem das Dokument vorhanden ist. Der Server überträgt mittels HTTP das Dokument zum Client, der das Dokument dann auf dem Monitor darstellt.

Um Informationen im World Wide Web präsentieren zu können, müssen die Dokumente in einer bestimmten Sprache aufbereitet werden, der HTML-Sprache (HyperText Markup Language). HTML-Dokumente bestehen im wesentlichen aus einem ASCII-Text, der mit bestimmten Befehlen und Formatierungsmerkmalen, sogenannten "Tags" (eine "Markierung"), aufbereitet wird. Die eigentliche Darstellung von Texten, Bildern und Tondokumenten erledigt der Client ( Browser), der für alle Systemplattformen erhältlich ist.

Dadurch wird es möglich, Informationen so aufzubereiten, daß von den verschiedensten Rechnern über die jeweilige Client-Software auf diese Daten zugegriffen werden kann. Allerdings hat der "Autor" von HTML-Dokumente auch nur einen begrenzten Einfluß darauf, wie sein "Werk" hinterher auf dem Monitor eines Anwenders aussieht, weil jeder Browser die "Tags" ein wenig anders aufbereitet.

2. Allgemeine Charakteristika der HTML-Sprache

HTML ist eine spezielle Weiterentwicklung von SGML (Standard Generalized Markup Language), einer von IBM erfundenen Programmiersprache, deren Aufgabe vor allem darin besteht, den Austausch von Dokumenten und Datenbeständen über die engen Grenzen von Systemplattformen hinweg zu gewährleisten. Dabei wurde von Anfang weniger auf das exakte Layout der Dokumente geachtet als vielmehr darauf, die konzeptionelle Struktur der Dokumente zu erhalten.

Da es in der Anfangszeit von SGML und HTML noch keine besonderen Ansprüche an grafisches Seitenlayout gab, weil die meisten "Browser" ohnehin nur Text und keine grafischen Elemente darstellen konnten, mußte die HTML-Sprache weiterentwickelt werden, als es möglich wurde, mit Browsern auch grafische Elemente in den Dokumenten darstellen zu können. Dadurch hat sich die Anzahl der möglichen "Tags" erheblich erweitert, so daß HTML nun zu einer komplexen Programmiersprache geworden ist, die zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten für Dokumente erlaubt.

Die gegenwärtige Situation hinsichtlich der HTML-Sprache ist dadurch gekennzeichnet, daß einerseits die Browser ständig weiterentwickelt werden und andererseits der HTML-Sprache laufend neue "Markierungen" ("Tags") hinzugefügt werden. Um eine Abstimmung von Programmiersprache und Browser zu erreichen, ist es notwendig, HTML-Standards zu definieren. Im Jahr 1994 war HTML 2.0 der definitive Standard der HTML-Sprache. Diesen Standard verstehen auch heute alle gängigen Browser.

Der jetzt aktuelle HTML-Standard 3.2 ist eine Art Kompromiß zwischen der geordneten Welt der internationalen Normierungsgremien und der profitorientierten Welt der großen Softwarefirmen ( Netscape, Microsoft). Doch auch dies wird nicht der endgültige Standard sein. In Zukunft wird HTML vor allem durch großen kommerziellen Anbieter im WWW fortentwickelt werden, die durch die Schaffung von de-facto-Standards ihre Führungsrolle im Zukunftsmarkt WWW sichern wollen.

Die Problematik der unterschiedlichen Standards wird daran deutlich, daß z.B. ältere Browser der großen Online-Dienste CompuServe oder AOL nur HTML 2.0 verstanden und dadurch Formulare in HTML-Dokumenten nur unvollkommen darstellt, weil diese erst in HTML 3.0 integriert wurden.

Der Netscape Navigator versteht jedoch HTML 3.0 Tags; dadurch erscheinen die Formulare auf dem Monitor eines Anwenders so, wie sie vom Programmierer auch gedacht waren. Weiterhin gibt es noch einige zusätzliche Tags, die allerdings nur der Netscape Browser oder nur der Microsoft Internet Explorer verstehen. Da aber immer noch ca. 70% aller Web-Anwender eine Netscape-Version benützen, kann man diese durchaus anwenden, wenn man in Kauf nimmt, daß das Dokument bei einem Benutzer anderer Browser dann unterschiedlich aussieht oder bestimmte Tags gar nicht dargestellt werden können. Seit geraumer Zeit mischt auch Microsoft mit seinem Browser Internet Explorer bei der Erfindung von neuen Tags kräftig mit: Indem Microsoft neue Möglichkeiten in seinen Browser integriert (wie z. B. den "Hintergrund-Sound"), versucht diese Firma, Netscape Marktanteile abzunehmen.

Prinzipiell läßt sich sagen, daß sich HTML-Dokumente sehr leicht erstellen lassen, wenn man keine besonderen Ansprüche an das Layout stellt, daß sich aber mit der zunehmenden Komplexität von HTML-Dokumenten auch der Programmieraufwand und damit die Anforderungen an den Kenntnisstand derjenigen erhöhen, die HTML-Seiten schreiben wollen oder müssen.

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